26.02. – Aus dem Netzwerk
Umwandlung von Solawi-Betrieben in eingetragene Genossenschaften
Online-Seminar.
Die Prinzipien der Solidarischen Landwirtschaft passen oft ideal zur Unternehmensform Genossenschaft. Sie gewährleistet von Beginn an eine aktive Teilnahme am Wirtschaftsleben, besonders dann, wenn zusätzlich genossenschaftliches Eigentum (z.B. Land oder Maschinen) erworben werden soll. Praktisches Wissen über die Umwandlung, die damit verbundenen organisatorischen, rechtlichen und steuerlichen Schritte bis zur Eintragung einer Genossenschaft sind aber bisher nur schwer zu bekommen. In dem Seminar werden die wichtigsten Informationen mit zahlreichen Gründungs- bzw. Umwandlungshilfen und -werkzeugen vermittelt.
Die gemeinschaftliche Selbsthilfe in der Rechtsform der Genossenschaft erlebt aktuell eine Renaissance. Dies gilt zunehmend auch für Projekte in der Landwirtschaft. Ende der achtziger Jahre entstanden in Deutschland erstmals als Community Supported Agriculture (CSA) bezeichnete Betriebe. Seit 2010 werden diese unter dem Begriff „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi) geführt.
Konkret handelt es sich bei einer Solawi um einen Zusammenschluss eines landwirtschaftlichen Betriebes oder einer Gärtnerei mit einer Gruppe privater Haushalte. Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichtet sich die Gruppe der Haushalte, jährlich einen festgesetzten (meist monatlichen) Betrag im Voraus an den Hof zu zahlen und die Erzeugnisse abzunehmen. Durch das Prinzip „die Ernte teilen“ wird dem Erzeuger ermöglicht, sich unabhängig von Marktzwängen einer guten landwirtschaftlichen Praxis zu widmen, den Boden fruchtbar zu erhalten und bedürfnisorientiert zu wirtschaften.
Solawis sind durch die demokratischen Strukturen und die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Mitglieder (Förderprinzip) organisatorisch immer als Genossenschaften anzusehen. Doch nur wenige Solawis nutzen bisher die Rechtsform der Genossenschaft. In den letzten Jahren ist allerdings das Interesse bestehender Solawis, vor allem mit größerer Mitgliederzahl oder Investitionsbedarf gewachsen, die für ihr Anliegen gut passende genossenschaftliche Rechtsform zu nutzen.
Referenten
Dr. Burghard Flieger, Vorstand innova eG, Genossenschaftsexperte, Diplomvolkswirt und Soziologe, Dozent für Gemeinwesenökonomie, Freiburg
Mathias Fiedler, Syndikusrechtsanwalt und Vorstand beim ZdK, Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V., Hamburg
Simon Scholl. Arbeitsgemeinschaft Solawi-Genossenschaften als Teil des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft sowie Kartoffelkombinat e.V., München
Kristian Luda, Rote Beete eG, Gründungsmitglied und Vorstand
Software
Wir verwenden die Software Adobe Connect. Weitere Informationen erhalten Sie in der Anleitung am Ende der Einladung. Stellen Sie sicher, dass Sie für die Dauer des Online-Treffens einen ruhigen Ort mit PC oder Laptop incl. Kamera, Lautsprecher sowie Mikrofonfunktion und eine stabile Internetverbindung zur Verfügung haben. Hier empfiehlt sich eine Verbindung über ein LAN-Kabel, nicht über das WLAN.
Anmeldeschluss: Freitag, 19.02.2021
FiBL Projekte GmbH Tel.: 06322 98970-235
Weinstraße Süd 51 Fax: 06322 98970-1
67098 Bad Dürkheim E-Mail: akademiefibl.org
Marion Röther
Kosten
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, da dieses Seminar im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt wird.
Ihr Ansprechpartner für inhaltliche Fragen zum Seminar
Dr. Burghard Flieger, innova eG, Tel.: 0170 9690067, E-Mail: genossenschaftt-online.de
Programmablauf
Freitag, 26. Februar 2021
ab 13:00 Uhr Digitales Einwählen, Vorstellung mit inhaltlichen Interessen, Austausch
13:30 Uhr Begrüßung der Teilnehmenden und Programmvorstellung
Elsa Gerhard, FiBL Akademie
Mathias Fiedler, Syndikusrechtsanwalt und Vorstand beim ZdK
Burghard Flieger, Vorstand und wissenschaftlicher Leiter innova eG
13:45 Uhr Vorstellungsrunde
14:15 Uhr Genossenschaften der Solidarischen Landwirtschaft – Vorteile der Genossenschaft und Typologie genossenschaftlicher Solawi-Konzepte
Burghard Flieger
14:55 Uhr Fallbeispiel einer Umwandlung: Gemüsekooperative Rote Beete eG (mit Vorstellung Arbeitsgemeinschaft Solawi-Genossenschaften als Teil des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft
Simon Scholl
15:25 Uhr Pause
15.35 Uhr Formwechsel in die Genossenschaft – Einstieg, Überblick und Alternativen
Mathias Fiedler
16:05 Uhr Umwandlungsplanung: Schritte und Anforderungen von der Idee bis zur Umsetzung
Mathias Fiedler
16:50 Uhr Unterschiedliche Wege zur eingetragenen Genossenschaft: Suche und Austausch zu verschiedenen Alternativen als Gruppenarbeit (Breakout-Session)
Burghard Flieger
17:40 Uhr Beantwortung von Fragen aus der Gruppenarbeit
Mathias Fiedler und Burghard Flieger
18:00 Uhr Ende des ersten Tages mit unkompliziertem langsamen Ausklang
Samstag, 27. Februar 2021
Ab 08:30 Uhr Digitales Einwählen und offener Austausch
09:00 Uhr Genossenschaftliche Finanzierungsinstrumente – Genossenschaftsanteile, gestaffelte Pflichtanteile, Nachrangdarlehen, Eintrittsgelder, Mitgliedsbeiträge
Mathias Fiedler
09:45 Uhr Satzungsbausteine einer Genossenschaft der Solidarischen Landwirtschaft
Burghard Flieger
10:15 Uhr Entwicklung einer an unser Projekt angepassten Satzung mit Vorlage
Moderiertes Gespräch zur Satzung und ihre Inhalte mit Schwerpunkt Fragenbeantwortung
11:00 Uhr Pause
11:10 Uhr Der Umwandlungsbericht: Notweniger Bestandteil der Umwandlung,
Inhalt und Beispiel
Mathias Fiedler
12:00 Uhr Funktion, Auswahl und Entscheidung für einen Prüfungsverband
Kurzinput mit anschließend mderiertem Gespräch zu den Unterschieden bei den Prüfungsverbänden und den Schritten bis zur Eintragung als Genossenschaft
Burghard Flieger
12:30 Uhr Feedback, Abschlussrunde, Verabschiedung
Elsa Gerhard, Mathias Fiedler,Burghard Flieger
13:00 Uhr Ende der Veranstaltung
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