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Bericht über die Frühjahrstagung des Netzwerks

Solawi - voll versorgt!

Solawi - voll versorgt! War das Motto der diesjährigen Frühjahrstagung des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft. Rund 120 Menschen trafen sich vom 5. bis 7. Februar in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof in Baden-Württemberg. Neben dem Seminarbetrieb existiert dort auch eine Solidarische Landwirtschaft, die die 150-köpfige Gemeinschaft mit Gemüse, Eiern, Honig, Getreide- und Ziegenmilchprodukten versorgt. Beim Gemüse sind es schon 90 % des jährlichen Bedarfs.

Viele Solawis beginnen mit Gemüseanbau. Doch immer mehr wünschen sich eine breitere Versorgung mit Lebensmitteln aus „eigener“ Herstellung. Daneben ist es für Gemischtbetriebe oder spezialisierte Höfe nicht leicht einen Einstieg in diese Form der Partnerschaft mit den Verbrauchern zu finden. Viele Höfe sind dafür zu groß und spezialisiert- die Entwicklung der Landwirtschaft ging in den letzten Jahrzehnten in diese Richtung.

Im Eröffnungsvortrag stellte Mathias von Mirbach seinen 260 ha Gemischtbetrieb in Schleswig Holstein vor. Seit 18 Jahren wird  auf dem Kattendorfer Hof solidarisch  gewirtschaftet mit zur Zeit 400 Haushalten, die sich die Betriebskosten teilen. Ihren Anteil an den Erzeugnissen des Hofes können sich die Mitglieder einmal pro Woche in den 3, ab März 4 Hofläden in Kattendorf bzw. in Hamburg abholen. Die Wirtschaftsgemeinschaft sichert das Einkommen von 3 Betriebsleiterfamilien und umgerechnet 25 Vollzeitarbeitskräften. Ein gutes Beispiel für die Forderung die Agrarprämien in Zukunft an die Anzahl der Arbeitsplätze pro Hektar zukoppeln!

Einen anderen Weg der „Vollversorgung“ schlagen die „Schinkeler Höfe“ ein: die Kooperations- Solawi aus benachbarten Höfen der Region Schinkel ist im Oktober 2015 getragen von einer starken Verbindung von aktiven Mitgliedern und den Produzierenden ins Leben gerufen worden. Ein Gemüsebaubetrieb, ein Betrieb mit Milchkühen und Schweinen, ein Ziegenhof mit Feldgemüse- und Getreideanbau und eine Vollkornbäckerei sind in den spannenden Prozess eingetreten Kooperationen zu entwickeln mit denen sie eine große Mitgliedergemeinschaft nach dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft versorgen können.

Der Samstag wurde dem OpenSpace- Format gewidmet, in dem alle Anwesenden die Möglichkeit haben zu einem Thema, was sie interessiert einzuladen. 25 verschiedene Workshop in drei Zeitphasen kamen dabei zusammen: Genossenschaften zur „Vollversorgung“, Gemeinsam Land kaufen, Solawi: erste Schritte zur Vollversorgung, Solawi als Lernort, Grünlandregionen/ Tierhaltung, Jungpflanzenanzucht und Solawi und die große Transformation, um nur einige der Titel zu nennen.

Am Beispiel einer Gemüse- Solawi bei Dresden, die sich mit einer Tierhaltungs- und Ackerbau- Solawi zusammentun möchte, konnte das Thema Vollversorgung über Betriebskooperationen vertieft  werden. Wie verteilt man die verschiedenen Budgets, wie kann die Logistik funktionieren? Alles Fragen, zu denen es in Deutschland noch wenig Erfahrung gibt.

Den Impuls des Treffens genutzt, die Entwicklung von Erfahrungs- und Hintergrundwissen zu Kooperationen und der Einbindung der Landwirtschaft in die SoLaWi zu beschleunigen, hat sich am Ende des Treffens eine neue Netzwerk-Arbeitsgruppe gegründet, die das Thema Vollversorgung in 2017 weiter im Fokus behalten wird. (Kontakt: kgrover@solidarische-landwirtschaft.org)

Beim Markt der Möglichkeiten stellte sich unter Anderem eine Kooperative aus Sizilien vor, die sich gerne mit Zitrusfrüchten, Olivenöle und andere mediterrane Produkten „solidarisch“ nach Deutschland verbinden würde.

Auch der Frage was denn in der Solidarischen Landwirtschaft als ein bedarfsgerechter Lohn empfunden wird wurde in einer Aufstellung nachgegangen. Gute Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft zu schaffen ist ein Ziel der Bewegung der Solidarischen Landwirtschaft. Eine Aufgabe, die des ehrlichen Austauschs und der  gemeinsame Verantwortungsübernahme bedarf. Auch hierzu gründete sich eine neue AG (Kontakt über das Netzwerk), die für ein „neues Arbeitscredo“ auch nach der Tagung an Strategien und Rahmenbedingungen arbeiten wollen.

Der Sonntagvormittag gehörte den Regionalgruppen des Netzwerks und auch hier zeichnet sich ab, dass fast alle Landesteile in Deutschland vertreten sind und sich Vorort gegenseitige Beratungsstrukturen bilden könnten bzw. bilden werden.

Kulinarisch waren die TagungsteilnehmerInnen auch bestens  „voll versorgt“ natürlich – fast- nur mit Lebensmittel aus Tempelhof. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist: die nächste Netzwerktagung wird vom 4.- 6. November in der Nähe von Kassel stattfinden.

 

 

 

 

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