Aufruf zur Solidarität von URGENCI
Liebe Urgenci-Mitglieder und Freunde,
Das Covid19-Virus breitet sich rasant über die ganze Welt aus und betrifft unser aller Leben und Lebensalltag, in manchen Ländern stärker als in anderen.
Diese Pandemie zwingt uns geradezu zu einer Reihe kollektiver Reflektionen, nicht nur über unsere Nahrungsmittelstrukturen sondern auch über die globalen politischen und wirtschaftlichen Systeme.
Auch wenn das Virus für die meisten nicht ernsthaft gesundheitsgefährdend ist, muss es doch identifiziert und müssen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze der stärker Gefährdeten getroffen werden. Das scheint einfach zu sein und wird vor allem in solchen Ländern mit allgemeiner Gesundheitsversorgung und Sozialsystemen weniger Konsequenzen haben. In anderen Ländern bedeutet es aber, dass Menschen nicht die Möglichkeit haben Ärzt*innen zu konsultieren, was zur Verbreitung des Virus weiter beitragen wird. Auch haben oft nicht alle die Mittel für die nötige Behandlung im Krankenhaus, die sich an eine Diagnose anschließen kann. Das Schließen der Schulen bedeutet für Kinder in einigen Ländern das Wegfallen der einzigen Mahlzeit des Tages …
Viele Menschen in Gebieten mit Ausgangssperren oder Geschäftsschließungen können nicht mehr für Lebensmittel oder andere wichtige Dinge wie Miete bezahlen. Das betrifft vor allem Selbstständige, Bereitschaftsarbeiter*innen und andere Formen von prekären Arbeitsverhältnissen.
Wir sind davon überzeugt, dass eine allgemeine Gesundheitsversorgung ein fundamentales Recht ist, genauso wie das Recht auf Nahrung und gesunde Ernährung. Wir finden außerdem, dass eine Art allgemeinen Grundeinkommens und garantierten Mindestgehalts ein großes Stück dabei helfen würden, die aktuelle Situation zu mildern, genauso wie gesetzliche Lohnfortzahlungen bei Krankheit.
Gleichzeitig gab es in vielen Ländern ernsthafte klimabedingte Ereignisse, die unsere Erzeuger*innen getroffen haben: im französischen Baskenland wurden viele Gewächshäuser zerstört und in Teilen Großbritanniens gab es schlimme Überflutungen, um nur einige zu nennen. Wir wissen von unseren Erzeuger*innen aus China wie schwer es ist den Bedarf an gesundem Essen zu bedienen und mit den partiellen Ausgangssperren umzugehen.
Einer der Kernpunkte der CSA ist die Solidarität: Solidarität zwischen Verbraucher*innen und Erzeuger*innen, Solidarität unter den Verbraucher*innen und Solidarität zwischen allen Mitgliedern von CSAs.
Mehr als sonst müssen wir in diesen herausfordernden Zeiten gemäß unseren Werten und Statuten handeln und füreinander sorgen wie nie zuvor. Wir stehen solidarisch mit all unseren Mitgliedern und darüber hinaus und hoffen, dass ihr und eure Lieben gesund bleiben. Dass das Recht auf Nahrung und Gesundheitsversorgung genauso wie alle anderen Menschenrechte geschützt werden. Dass diese Coronavirus-Krise uns hilft, füreinander zu sorgen und zusammen zu stehen für den Schutz unserer Umwelt, unserer Böden, unserer Samen, unseres Wasser und unserer Gesundheit.
Aus diesen Gründen hat Urgenci bereits am 12. März die Entscheidung getroffen, alle internationalen Treffen so lange zu verschieben, bis wir sicher sind die Gesundheit der Teilnehmer*innen nicht zu gefährden.
Judith Hitchman für das Internationale Komitee von URGENCI
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