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Wissenswertes

Wer hat die Macht über unser Essen?

Ökologische Züchternetzwerke als echte Alternative zu globalen Saatgutunternehmen

Wer Saatgut produziert hat die Macht über unser Essen, denn Saatgut ist die Grundlage unserer Lebensmittel. Dass sich hier ein genauerer Blick lohnt, wurde auf der digitalen Saatgut-Tagung der Zukunftsstiftung Landwirtschaft am 29. Januar 2022 mit über 290 Teilnehmer*innen deutlich. Unter dem Titel „Öko-Saatgut in Zeiten zunehmender Konzentration auf dem Saatgutmarkt“ wurde der Bogen gespannt von globalen Entwicklungen auf dem Saatgutmarkt, zum wachsenden Öko-Saatgutmarkt in Deutschland und zu ganz konkreten ökologischen Züchtungsprojekten, die Sorten für den Ökolandbau entwickeln. Die Aufzeichnungen der Vorträge finden Sie unter: www.saatgutfonds.de/tagung2022

Mit der Verbreitung von Hybridsaatgut in den 1980er Jahren wurde Saatgut profitabel. Durch die Einführung von Gentechnik und neue Möglichkeiten geistige Eigentumsrechte geltend zu machen, wurde Saatgut in Kombination mit Pestiziden zu einem lukrativen Geschäft. Marita Wiggerthale, Referentin für globale Agrarfragen bei Oxfam Deutschland, hat den Markt unter die Lupe genommen und zeigt wie durch mehrere Fusionswellen aus einer großen Diversität an Saatgutanbietern immer weniger wurden. Seit dem Jahr 2018 sind es nur noch vier Unternehmen, die den Saatgut- und Pestizidmarkt weltweit zu über 60 % bestimmen.

Auch für Biolebensmittel sind wir auf die Sorten dieser Großunternehmen angewiesen, weil es bisher nicht genügend ökologisch gezüchtete Sorten gibt. Gebhard Rossmanith, Mitglied der Geschäftsführung bei der Bingenheimer Saatgut AG, unterstrich in seinem Vortrag den Unterschied zwischen ökologischem Saatgut und ökologisch gezüchteten Sorten. Denn ökologisches Saatgut muss bisher nicht aus ökologischer Züchtung stammen, sondern nur ökologisch vermehrt werden. Dies führt dazu, dass auch konventionelle Saatgutfirmen ökologisches Saatgut anbieten können. Das brauchen wir aktuell auch, denn es gibt bisher nicht genügend Sorten aus ökologischer Züchtung und entsprechendes Saatgut, um die Nachfrage zu decken.

Auf der Saatgut-Tagung wurden daher auch verschiedene ökologische Züchtungsprojekte vorgestellt. Die wachsende Zahl an ökologischen Züchtungsinitiativen macht Mut, dass langfristig eine eigene Sortenbasis für den Ökolandbau geschaffen werden kann. Natürlich ohne Patente und Gentechnik.

Der kanadische Aktivist und Träger des alternativen Nobelpreises, Pat Mooney, machte zum Abschluss der Tagung deutlich, dass sich durch die Digitalisierung die Macht der Großunternehmen weiter konzentrieren wird. Gleichzeitig machte er Mut, dass lokale Strukturen in Krisenzeiten neue Relevanz erlangen, auch auf politischer Ebene. Er rief dazu auf, sich auch international zu vernetzen und Saatgut und Sorten auszutauschen, um mit möglichst großer Pflanzenvielfalt dem fortschreitenden Klimawandel zu begegnen und für jede Region angepasste Sorten zu entwickeln.

„Damit regionale Züchternetzwerke weiter ausgebaut werden können, sind wir alle gefragt Verantwortung für das Kulturgut Saatgut zu übernehmen“, beschließt Stella Bünger von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft die Tagung. Wer sich für die Ökozüchtung engagieren will, kann dies ganz einfach tun, mit einer Spende an den Saatgutfonds.

Ein Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie unter www.saatgutfonds.de/tagung2022

Weitere Informationen unter www.saatgutfonds.de

 

Die Saatgut-Tagung der Zukunftsstiftung Landwirtschaft findet jährlich im Januar statt. Normalerweise in Kassel mit Publikum vor Ort, wurde sie 2022 das erste Mal in den digitalen Raum verlegt. Die Tagung dient dazu, aktuelle Entwicklungen im Bereich Züchtung und Saatgut zu betrachten und zu diskutieren. Schwerpunkt ist dabei die biologische und biologisch-dynamische Züchtungsforschung, die durch den Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft gefördert wird.

Der Saatgutfonds finanziert sich allein aus Spende. Im Jahr 2021 konnte die ökologische Züchtungsforschung mit über 1,5 Millionen Euro unterstützt werden.

www.saatgutfonds.de

 

Kontakt:

 

Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Tel.: 0234 5797 5172

E-Mail: landwirtschaft@gls-treuhand.de

 

Spendenkonto:

BIC: GENODEM1GLS     

IBAN: DE77 4306 0967 0030 0054 12

 

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