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Regionalitaetsstrategie NRW im Landtag diskutiert
Pressemitteilung:
In ganz Europa werden rund ein Drittel der gesamten Umweltbelastungen durch Konsum und Produktion von Lebensmitteln verursacht. Damit ist ihr Anteil höher als der des Mobilitäts- oder Energiesektors. Zudem werden 19 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen des Ernährungssystems durch den Transport verursacht. Das ist bis zu siebenmal höher als bisher angenommen und übersteigt bei weitem die Transportemissionen anderer Güter. Zum Beispiel macht der Verkehr nur sieben Prozent der Emissionen von Industrie und Versorgungsunternehmen aus.
Die Ernährung vor Ort nachhaltiger und regionaler zu gestalten, muss demnach zur Zukunftsaufgabe werden. Konkrete politische Maßnahmen im Bereich Klimaschutz konzentrieren sich bislang jedoch hauptsächlich auf die Bereiche Energie und Mobilität. Ernährung spielt kaum eine Rolle. Das muss sich ändern. Kommunen sollten befähigt werden, die Nahversorgungsstrukturen als Kernbereich ihrer regionalen Daseinsvorsorge zu stärken und zu unterstützen.
Wie kann das gelingen? Was muss getan werden, um eine Regionalisierung unserer Ernährungswirtschaft auf den Weg zu bringen? Diese Fragestellung war die Hauptmotivation für die Regionalbewegung NRW gemeinsam mit über dreißig Netzwerkpartnern, die bundesweit erste Regionalitätsstrategie zu erarbeiten.
Nun stellte die Regionalbewegung NRW mit einigen Netzwerkpartnern - wie den Ernährungsräten Köln und Düsseldorf, der Verbraucherzentrale NRW, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Biostation Haus Bürgel, der Bioregion Niederrhein und der Regionalwert AG Rheinland - die Ergebnisse der Strategie im Landtag NRW vor.
Am Stand der Regionalbewegung in der Bürgerhalle des Landtages NRW herrschte den ganzen Tag über reger Betrieb. Bei leckerem regionalen Fingerfood wurden die Möglichkeiten zur Stärkung der regionalen Vermarktung und nachhaltiger Ernährung in intensiven Gesprächsrunden mit Vertreter*innen der Parteien erörtert. Die Vorsitzende des NRW-Umweltausschusses Dr. Patricia Peill (CDU), die stellvertretende Vorsitzende Julia Kahle-Hausmann (SPD) sowie die Ausschussmitglieder Wilhelm Korth (CDU), Bianca Winkelmann (CDU), Stephan Wolters (CDU), René Schneider (SPD), Nina Andrieshen (SPD), Dr. Gregor Kaiser (Grüne) und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Norwich Rüße nahmen sich viel Zeit zum Austausch. Auch Antje Grothus (Grüne), Hedwig Tarner (Grüne), Matthias Goeken (CDU), André Stinka (SPD) und Ralf Witzel (FDP) als Vertreter*innen des NRW-Wirtschaftsausschusses sahen in den Forderungen des Netzwerk Regionalitätsstrategie großes Potential und versprachen weitere Gespräche.
Die Regionalbewegung fordert in ihrem Papier eine interministerielle Task Force zur Re-gionalisierung der Ernährungswirtschaft. In einem ersten Schritt soll es nun einen gemeinsamen Austausch der beiden Fachausschüsse mit der Regionalbewegung und ihrem Netzwerk geben.
Auch NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und Landtagspräsident André Kuper nahmen die Regionalitätsstrategie NRW interessiert entgegen und sicherten eine entsprechende Gewichtung der Thematik und Gespräche mit den zuständigen Verwaltungsstellen zu.
Neben den oben genannten Politiker*innen nahmen noch viele weitere das Gesprächsangebot im Landtag wahr. Auf unserer Webseite können Sie sich einen Überblick verschaffen, wer alles dabei war. (www.nrw.regionalbewegung.de)
Die Regionalbewegung NRW mit ihrem Netzwerk blickt zufrieden auf den inhaltsreichen Austausch mit der Politik zurück, verspricht auf die genannten Gesprächsangebote zeitnah zurückzukommen und die Forderungen aus der Strategie weiter zu konkretisieren. Durch die erfreuliche Förderzusage der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW für das neue Projekt der Regionalbewegung „Regio.Diskurs.NRW“ kann diese Aufgabe von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Regionalbewegung geleistet werden.
Hier finden Sie die Handlungsempfehlungen aus der Regionalitätsstrategie NRW im Überblick.
Die komplette Regionalitätsstrategie NRW kann hier heruntergeladen werden.
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