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Aus dem Netzwerk

Die Integration der Solawi-Genossenschaften ins Netzwerk Solidarische Landwirtschaft

Die genossenschaftlich organisierten Solawis in Deutschland haben sich in den vergangenen zwei Jahren mit finanzieller Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank vernetzt und eine vielversprechende Arbeitsgemeinschaft gebildet. Auf Einladung des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft möchten die Genossenschaften in Zukunft ihre Aktivitäten direkt im Netzwerk verankern und von dort weiter ausbauen.

Ein zentraler Gründungsimpuls der Netzwerkinitiator*innen (2011) war, die Solidarische Landwirtschaft für viele bestehende landwirtschaftliche Betriebe - und insbesondere solche mit Tieren - zu einer echten Alternative für eine vielfältige, ökologische und vor allen Dingen mit dem Umfeld verbundenen Landwirtschaft zu machen. Im Laufe der vergangenen Jahre gründeten sich auch vergleichsweise viele von Verbraucher*innen initiierte Versorgungsgemeinschaften mit Fokus auf gemeinschaftsgetragenen Gemüseanbau.

Eine besondere Rolle spielen in diesem Zusammenhang immer mehr genossenschaftlich organisierte Solawis. Und es scheint, dass diese Entwicklung erst an Fahrt aufzunehmen beginnt. Zum aktuellen Zeitpunkt planen - neben den bestehenden elf Solawi-Genossenschaften in Deutschland - mindestens elf weitere Initiativen ebenfalls mit der genossenschaftlichen Rechtsform. Die Genossenschaft passt auch in der Solidarischen Landwirtschaft immer dort besonders gut, wo viele Menschen gleichberechtigt und haftungsbegrenzt wirtschaftlich tätig werden wollen. Ein wichtiges Kennzeichen von Genossenschaften ist das sogenannte Identitätsprinzip: die Mitglieder sind Miteigentümer, Kapitalgeber, Mitträger einer demokratischen Willensbildung, Kontrollorgan und selbst die Geschäftspartner*innen ihres Gemeinschaftsbetriebs. Dieser unternehmerische aber gleichzeitig auch gemeinschaftsorientierte, integrative Ansatz vieler Solawi-Genossenschaften, in dem die Mitglieder selbst Teil der Landwirtschaft werden und Verantwortung übernehmen trifft den Nerv von immer mehr Menschen. Sie möchten in Gemeinschaften aktiv werden und selbstverwaltete, zukunftsfähige Versorgungsstrukturen in ihrer Region mit-aufbauen.

Zur besseren Vernetzung haben sich die ersten zehn Solawi-Genossenschaften in Deutschland - auf Initiative des Kartoffelkombinat - der Verein e.V. - Anfang 2019 zusammengeschlossen. Auf einer Online-Kommunikationsplattform findet seither ein reger Erfahrungs- und Wissensaustausch statt - insbesondere zu genossenschaftlichen Fragestellungen. Zudem werden regelmäßige Treffen organisiert. 2020 haben die Solawi-Genossenschaften auf einer Homepage (www.solawi-genossenschaften.net) ihr Wissen und ihre Erfahrungen für alle zugänglich gemacht. Dabei wurde deutlich, dass jede Solawi-Genossenschaft einzigartig ist, auch wenn sie sich für die gleiche Rechtsform entschieden haben. Diese Vielfalt wird künftig noch weiter zunehmen, falls auch landwirtschaftliche Betriebe das genossenschaftliche Solawi-Format als inner- oder außerfamiliäre Hofnachfolge-Strategie für sich entdecken sollten. Um kein zweites Solawi-Netzwerk neben dem bereits bestehenden Netzwerk Solidarische Landwirtschaft auszubilden, integrieren sich die Solawi-Genossenschaften auf Einladung des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft in Zukunft als Arbeitsgemeinschaft im Verein.

 

Mit der Integration der Arbeitsgemeinschaft der Solawi-Genossenschaften bietet das Netzwerk den Genossenschaften eine noch größere Austausch- und Beratungsplattform sowie politische Vertretung und breite Kooperationsmöglichkeiten. Die Öffentlichkeitsarbeit wird gemeinsam geplant, Förder- und Forschungsprojekte über die Vereinsstrukturen des Netzwerks lanciert. Und auch das Berater-Netzwerk plant spannende Entwicklungsprojekte: gemeinsam mit landwirtschaftlichen Solawis und der Arbeitsgemeinschaft der Solawi-Genossenschaften sollen konkrete Blaupausen für Hofnachfolgekonzepte entwickelt werden um dem Höfesterben in Deutschland proaktiv zu begegnen.

 

Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft hat sich in den vergangen Monaten intensiv und erfolgreich mit seinem eigenen Selbstverständnis, den Grundprinzipien der Solidarischen Landwirtschaft im Allgemeinen und den künftigen Herausforderungen des Netzwerks als integraler Bestandteil der Agrarwende und sozial-ökologischen Transformation befasst. Innerhalb des Netzwerks wird einerseits die landwirtschaftliche, bäuerliche Ausrichtung weiter gestärkt werden und gleichzeitig die Dynamik der Solawi-Genossenschaften unterstützt und genutzt, um neue Entwicklungen und weiteres horizontales Wachstum der Solidarischen Landwirtschaft zu ermöglichen.


05. November 2020

Vorstand Simon Scholl
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft aus dem Netzwerk der Solawi-Genossenschaften

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